Hintergrundwissen
Was ist Osteopathie eigentlich?
Der Begriff Osteopathie beschreibt ein ganzheitliches Therapiekonzept, mit dem unterschiedlichste Krankheitsbilder manuell, das heißt mit den Händen, behandelt werden können. Die Osteopathie ist jedoch weit mehr als eine Behandlungsmethode: Dabei handelt es sich vor allem um eine Gesundheitsphilosophie, bei der die Betrachtung von Krankheitsursachen und nicht deren Symptome im Fokus steht!
Welche Behandlungsformen bietet die Osteopathie?
Grundsätzlich wird die Osteopathie in drei Systeme gegliedert, auf deren Grundlage therapeutisch mit den PatientInnen gearbeitet wird:
- Das parietale System
Dieser Bereich beschäftigt sich mit den Knochen, Gelenken, Muskeln sowie Faszien und deren Dysfunktionen.
- Das viszerale System
Das ist ein Bestandteil unseres Organismus welcher unsere Eingeweideorgane (Viscera lat.= Eingeweide) berücksichtigt.
- Das craniosakrale System
Dieser Bereich beschäftigt sich mit allen Körperbereichen vom Cranium (Schädel) bis hinunter zum Sakrum (Kreuzbein). Es beinhaltet neben dem Gehirn sowie dem Rückenmark auch den Liquor cerebrospinalis (Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit) und funktioniert ebenfalls nur in einer funktionellen Einheit.
Alle drei Systeme haben eine funktionelle Verbindung zueinander und werden von dem osteopathischen Behandler auf Bewegungseinschränkungen untersucht.
Osteopathie und die Schulmedizin?
Von Hippokrates stammt das Zitat „Wer heilt hat recht“. Die Osteopathie hat den Anspruch zu heilen, sie versteht sich jedoch nicht als Konkurrenz zur klassischen Medizin. Sie ist vielmehr eine eigenständige Form der Heilkunde, die jedoch schulmedizinische Einflüsse aufnimmt und ihre Erkenntnisse berücksichtigt. Ziel ist dabei immer ein langfristiger Heilungserfolg bzw. eine nachhaltige Verbesserung des Wohlbefindens der PatientInnen.
Woher kommt die Osteopathie?
Die Osteopathie hat eine lange Tradition: Ihr Begründer Andrew Taylor Still (1828 bis 1917) entwickelte diesen revolutionären therapeutischen Ansatz bereits im späten 19. Jahrhundert auf Grundlage genauester anatomischer und physiologischer Kenntnisse sowie umfangreicher Forschung. Im Fokus stand für ihn dabei stets die „Behandlung von Menschen, nicht von Krankheiten“. Das von A.T. Still ausgegebene Behandlungsziel, „die Anpassung des anatomisch- physiologischen Rahmenwerks zur besseren Entfaltung der Selbstregulationsmechanismen“, hat auch heute noch Gültigkeit.
Osteopathie – eine Gesundheitsphilosophie?
Der Idealzustand
Bewegung ist im Sinne der osteopathischen Philosophie eines der wichtigsten Merkmale des Lebens, denn ohne Bewegung ist es für einen Organismus nur schwer möglich zu überleben. Liegt eine eingeschränkte oder gar blockierte Mobilität vor, führt dies zu einer gestörten Versorgung mit Nährstoffen, mit Sauerstoff und Flüssigkeit in Körpergeweben wie z.B. Muskelgewebe und Faszien. In Folge dessen wird der Abtransport von Stoffwechselendprodukten gestört. Das kann dem Körper schaden und langfristig Krankheiten verursachen. Im Idealfall arbeiten die willkürlich und unwillkürlich gesteuerten Körperfunktionen harmonisch zusammen und verschmelzen zu einem perfekt integrierten Ablauf.
Der Krankheitsfall
Die Osteopathie betrachtet den menschlichen Organismus als eine funktionelle Einheit. Doch das symbolische Zusammenspiel des Körpers wird durch stetige Angriffe der äußeren und inneren „Umwelt“ gestört.
Im Krankheitsfall versucht unserer Organismus dies jedoch im Sinne einer „allgemeinen Harmonie“ und eines „übergeordneten Gleichgewichtes“ auszugleichen. Basierend auf der osteopathischen Theorie muss unser Körper mehr Energie aufbringen, je mehr Bewegungsblockaden er kompensieren muss. Dabei sind seine Ressourcen endlich und Kompensationsmöglichkeiten können sich erschöpfen. In diesem Fall reagiert unser Körper mit Schmerzen.
Verantwortung gegenüber den PatientInnen
In meiner heilkundlichen, osteopathischen Tätigkeit als Heilpraktiker ist es unabdingbar, um die Grenzen meines Handelns zu wissen und mögliche Gefahren, die mit einer osteopathischen Behandlung einhergehen können, einzuschätzen.
Die Osteopathie stellt eine wunderbare umfassende sowie ganzheitliche, Heilungsmethode dar, die als Ergänzung bzw. im Verbund mit der klassischen Schulmedizin außergewöhnliche Behandlungserfolge ermöglichen kann. Mir ist es daher ein persönliches Anliegen, mich mit ÄrztInnen aus unterschiedlichsten Fachbereichen zu vernetzen, mich regelmäßig und in der Tiefe über meine Fälle sowie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auszutauschen und diese Informationen in meine Behandlung mit einzubinden.